Der demografische Wandel verändert Deutschland grundlegend: Bis 2060 wird jeder dritte Mensch in Deutschland über 65 Jahre alt sein. Diese Entwicklung schafft einen enormen Bedarf an altersgerechtem Wohnraum, der aktuell bei weitem nicht gedeckt ist. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) fehlen derzeit mindestens zwei Millionen altersgerechte Wohnungen – für zwei von drei Haushalten, die auf solchen Wohnraum angewiesen sind, steht keine angemessene Wohnung zur Verfügung.
Besonders alarmierend ist die aktuelle Wohnsituation älterer Menschen: Nur etwa 16% der Personen zwischen 45 und 90 Jahren leben in barrierearmen Wohnungen. Selbst bei den 80- bis 90-Jährigen beträgt dieser Anteil lediglich 28%. Noch bedenklicher: Von den rund drei Millionen Haushalten mit mobilitätseingeschränkten Personen wohnen 81% nicht barrierearm, obwohl gerade sie auf entsprechende Anpassungen angewiesen wären.
Die Versorgung mit altersgerechtem Wohnraum variiert stark zwischen den Bundesländern. Während in Brandenburg 75% der eingeschränkten Haushalte eine altersgerechte Wohnung zur Verfügung steht, liegt die Versorgungsquote in Thüringen bei nur 15,5%. Auch zwischen Stadt und Land zeigen sich deutliche Unterschiede: In kreisfreien Städten gibt es durchschnittlich 964 altersgerechte Wohneinheiten pro Kommune, in Landkreisen hingegen nur 331.
Diese Zahlen verdeutlichen: Altersgerechtes Wohnen entwickelt sich zu einem bedeutenden Zukunftsmarkt mit erheblichem Investitionspotenzial. Für ImmobilienbesitzerInnen, BauträgerInnen und InvestorInnen bietet sich die Chance, frühzeitig auf diesen wachsenden Bedarf zu reagieren und entsprechende Wohnkonzepte zu entwickeln. Gleichzeitig entsteht ein Markt für ergänzende Lösungen – von technischen Assistenzsystemen bis hin zu praktischen Aufbewahrungsmöglichkeiten für Mobilitätshilfen wie die wettergeschützten rollabo-Unterstände der Firma Kiwabo, die das selbstständige Leben im Alter unterstützen können.
Die konkrete Umsetzung von Barrierefreiheit beginnt bereits bei den Zugangswegen zur Wohnung. Schwellenlose Hauseingänge, ausreichend breite Türen (mindestens 90 cm) und gut erreichbare Lichtschalter in 85 cm Höhe bilden die Grundlage für selbstständiges Wohnen im Alter. Besonders wichtig: Alle Räume sollten ohne Stufen erreichbar sein, wobei nachträglich installierte Rampen mit maximal 6% Steigung eine praktikable Lösung darstellen können.
Im Badezimmer lauern besondere Gefahrenquellen. Eine bodengleiche Dusche mit rutschfestem Belag, unterfahrbare Waschbecken und stabile Haltegriffe an Toilette und Dusche reduzieren das Sturzrisiko erheblich. Für die Nachrüstung empfehlen sich wandmontierte Stützklappgriffe, die bei Bedarf ausgeklappt werden können und so flexiblen Halt bieten. Die Investition in diese Sicherheitsmerkmale zahlt sich langfristig aus – nicht nur durch erhöhten Komfort, sondern auch durch die Vermeidung kostenintensiver Unfälle.
Bei der Raumplanung sollten Sie auf ausreichende Bewegungsflächen achten: Idealerweise 150 x 150 cm vor Bett, Schränken und in der Küche, damit auch mit Rollator oder Rollstuhl ein komfortables Manövrieren möglich ist. In der Küche sorgen unterfahrbare Arbeitsflächen und in verschiedenen Höhen angebrachte Schränke dafür, dass alle Utensilien ohne Verrenkungen erreichbar bleiben.
Oft unterschätzt wird die Bedeutung der Bodenbeläge. Rutschfeste Materialien ohne Stolperfallen wie lose Teppichkanten erhöhen die Sicherheit erheblich. Gleichzeitig sollten Bodenbeläge nicht zu weich sein, um das Fortbewegen mit Gehhilfen nicht zu erschweren. Für Türen empfehlen sich Schiebetüren oder nach außen öffnende Modelle – sie blockieren im Notfall nicht den Zugang zum Raum und ermöglichen Helfenden den Zutritt, selbst wenn eine Person im Inneren gestürzt sein sollte.
Moderne Technologien revolutionieren das altersgerechte Wohnen und ermöglichen ein längeres selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Intelligente Haussteuerungssysteme bilden dabei das Herzstück: Mit Sprachbefehlen oder per Smartphone-App lassen sich Beleuchtung, Heizung, Jalousien und Türen bequem steuern – besonders wertvoll bei eingeschränkter Mobilität. Sensoren erkennen automatisch, wenn Personen einen Raum betreten, und aktivieren die Beleuchtung, was nächtliche Stürze auf dem Weg zum Bad erheblich reduziert.
Besonders im Bereich der Gesundheitsüberwachung bieten technische Assistenzsysteme entscheidende Vorteile. Tragbare Notrufsysteme in Form von Armbändern oder Halsketten ermöglichen im Notfall schnelle Hilfe. Fortschrittlichere Systeme erkennen sogar automatisch ungewöhnliche Bewegungsmuster oder Stürze und alarmieren Angehörige oder Pflegedienste, ohne dass ein aktiver Notruf ausgelöst werden muss. Diese passive Überwachung schafft Sicherheit, ohne das Gefühl ständiger Kontrolle zu vermitteln.
Die Vernetzung von Haushaltsgeräten bietet praktische Unterstützung im Alltag: Intelligente Kühlschränke erinnern an ablaufende Lebensmittel oder erstellen automatisch Einkaufslisten. Medikamentenspender mit Erinnerungsfunktion sorgen für die rechtzeitige Einnahme wichtiger Arzneimittel. Besonders hilfreich sind auch Systeme, die bei längerer Inaktivität oder ungewöhnlichen Verhaltensmustern Angehörige informieren können – etwa wenn der morgendliche Kaffee nicht wie gewohnt zubereitet wurde.
Für Menschen mit beginnender Demenz bieten Orientierungshilfen wie automatische Nachtlichter mit Bewegungssensoren oder digitale Bilderrahmen mit Tagesplan wertvolle Unterstützung. Auch die Kommunikation mit Familie und Freunden wird durch benutzerfreundliche Videotelefoniegeäte erleichtert, die oft mit vereinfachten Bedienoberflächen ausgestattet sind. Diese technischen Lösungen fördern nicht nur die Sicherheit, sondern auch die soziale Teilhabe – ein entscheidender Faktor für Lebensqualität im Alter.
Die Finanzierung altersgerechter Wohnraumanpassungen wird durch attraktive Förderprogramme erheblich erleichtert. Besonders hervorzuheben ist das KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“, das zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit bereitstellt. Die Mittel können für umfassende Barrierereduzierungen wie den Einbau bodengleicher Duschen, die Verbreiterung von Türen oder die Installation von Treppenliften verwendet werden. Der besondere Vorteil: Die Förderung steht allen Altersgruppen offen – auch jüngeren Menschen, die vorausschauend planen.
Neben Krediten bietet die KfW auch direkte Zuschüsse an. Über das Programm 455 können bis zu 6.250 Euro pro Wohneinheit für Einzelmaßnahmen oder bis zu 10% der förderfähigen Kosten bei Erwerb einer barrierereduzierten Immobilie beantragt werden. Besonders vorteilhaft: Diese Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden und können mit anderen Fördermitteln kombiniert werden, etwa mit Leistungen der Pflegeversicherung, die bei anerkanntem Pflegegrad bis zu 4.000 Euro für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen beisteuert.
Steuerlich können altersgerechte Umbauten als außergewöhnliche Belastungen oder als haushaltsnahe Handwerkerleistungen geltend gemacht werden. Bei medizinischer Notwendigkeit, die durch ein ärztliches Attest nachgewiesen wird, lassen sich die Kosten als außergewöhnliche Belastungen ohne die sonst übliche zumutbare Eigenbelastung absetzen. Alternativ können 20% der Arbeitskosten, maximal 1.200 Euro jährlich, als haushaltsnahe Handwerkerleistungen von der Steuerschuld abgezogen werden.
Ergänzend zu den bundesweiten Programmen bieten viele Bundesländer und Kommunen eigene Fördermittel an. Diese regionalen Programme sind oft auf spezifische Zielgruppen wie einkommensschwache Haushalte oder bestimmte Stadtteile zugeschnitten und können die Bundesförderung sinnvoll ergänzen. Die Beratungsstellen der Wohnraumanpassung in vielen Städten informieren kostenlos über passende Fördermöglichkeiten und unterstützen bei der Antragstellung – ein Service, der die Komplexität der verschiedenen Programme erheblich reduziert.
Die Aufbewahrung von Mobilitätshilfen stellt viele Senioren vor praktische Herausforderungen. Rollatoren oder Rollstühle sind sperrig und passen selten in herkömmliche Wohnungen. Gleichzeitig sind diese Hilfsmittel unverzichtbar für die Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit. Eine durchdachte Aufbewahrungslösung muss daher nicht nur Platz sparen, sondern auch einen schnellen, barrierefreien Zugriff ermöglichen – idealerweise ohne das mühsame Tragen der oft schweren Geräte durch enge Flure oder über Treppenstufen.
In vielen Mehrfamilienhäusern mangelt es jedoch an geeigneten Abstellmöglichkeiten im Erdgeschoss. Gemeinschaftliche Abstellräume sind oft nur über Treppen erreichbar oder bieten keine ausreichende Barrierefreiheit. Gerade hier setzen wettergeschützte Außenlösungen wie die rollabo-Boxen von Kiwabo an: Sie ermöglichen einen komfortablen, ebenerdigen Zugang zu Rollator oder E-Scooter – direkt vor dem Hauseingang.
Die abschließbaren, robusten Unterstände schützen Mobilitätshilfen zuverlässig vor Witterung und Diebstahl und tragen damit entscheidend zur Werterhaltung der Geräte bei. Optional integrierte Lademöglichkeiten bieten zusätzlichen Komfort für Nutzer elektrischer Gehhilfen. Durch verschiedene Größen und Ausstattungsoptionen passen sich die rollabo-Modelle flexibel an unterschiedliche Bedürfnisse und architektonische Gegebenheiten an.
Auch für Wohnungsgesellschaften und Hausverwaltungen bieten sich Vorteile: Die Investition in individuelle Aufbewahrungslösungen steigert nicht nur die Wohnqualität und Attraktivität der Immobilie, sondern reduziert gleichzeitig Beschädigungen in Hausfluren durch unsachgemäß abgestellte Hilfsmittel. Über flexible Mietmodelle lassen sich die rollabo-Boxen zudem kosteneffizient realisieren und als wohnwertsteigernde Maßnahme teilweise auf die Miete umlegen – eine nachhaltige Lösung im Sinne aller Beteiligten.
Die Gestaltung der Zugangswege zu den Aufbewahrungsorten verdient besondere Aufmerksamkeit. Schwellenlose Übergänge, ausreichende Bewegungsflächen zum Rangieren (mindestens 150 x 150 cm) und rutschfeste, gut beleuchtete Wege erhöhen die Sicherheit erheblich. Bei der Planung sollte auch auf witterungsgeschützte Verbindungswege geachtet werden – ein überdachter Zugang vom Hauseingang bis zum Mobilitätshilfen-Stellplatz bietet gerade bei Regen oder Schnee entscheidende Vorteile.
Für Wohnungsgesellschaften und Hausverwaltungen lohnt sich die Investition in durchdachte Aufbewahrungssysteme doppelt: Sie steigern nicht nur die Attraktivität der Immobilie für die wachsende Zielgruppe der Senioren, sondern vermeiden auch Beschädigungen im Hausflur durch unsachgemäß abgestellte Hilfsmittel. Moderne Lösungen wie flexible Mietmodelle für Außenunterstände bieten dabei finanzielle Planungssicherheit und können als wohnwertsteigernde Maßnahme teilweise auf die Miete umgelegt werden – ein Gewinn für alle Beteiligten.
Erfinder und Gründer von kiwabo